Kategorie: Burg, Höhensiedlung

Burg am Tanzboden von Schwanberg

Auf dem sogenannten Tanzboden befand sich im Mittelalter eine bedeutende Burg. Diese wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut und später zu einer wehrhaften und gut zu verteidigenden Anlage ausgebaut.

Im 15. Jahrhundert fanden kriegerische Auseinandersetzungen und Konflikte statt, in deren Folge die gesamte Burg ins Eigentum des Kaisers Friedrich III. überging. Dieser ließ die Burg ausbauen und mit mächtigen Befestigungsanlagen versehen. Kurz darauf schon wurde die Burg jedoch aufgegeben und die verbliebene Ruine wurde zu einem Steinbruch für das neu errichtete barocke Schloss.

Der Flurname Tanzboden für ein Plateau knapp oberhalb des bestehenden Schlosses Schwanberg ließ seit langem auf die Existenz einer abgekommenen Burg schließen. Deren markante Lage am Josefiberg, einem der östlichsten Ausläufer der Koralpe, in einer spornartigen Lage unmittelbar nördlich der Schwarzen Sulm, etwa 130 m über dem heutigen Hauptplatz gelegen, bot eine verkehrs- und wehrtechnisch ideale Lage. Am Fuße der Koralpe gelegen, bildete der Markt Schwanberg und deren Vorgängersiedlungen einen wichtigen Scheitelpunkt am Übergang nach Kärnten, der nicht erst seit der Neuzeit genutzt wurde. Somit war es wohl nur schlüssig, dass an dieser strategisch wichtigen Stelle, an der Gabelung der beiden heutigen Koralpenstraßen, in einer gut zu verteidigenden Position, eine Siedlung entstand. Gute Sichtverhältnisse ins Umland, die sich vom 552 m hoch gelegenen Tanzboden aus bieten, einerseits nach Nordosten bis ins Grazer Becken und andererseits nach Osten bis Wildon werden weitere Vorteile für eine frühe Siedlungstätigkeit dargestellt haben.

Text: Mag. Dr. Bernhard Schrettle, Mag. Sarah Kiszter

Alle Themen Zur Karte