Wie so häufig in der Archäologie, erfolgten der Beginn der archäologischen Ausgrabungen und die Entdeckung erster Mauern der Burg zufällig bei Bauarbeiten. So wurde im Jahr 2004 für das, zu diesem Zeitpunkt noch im Schloss Schwanberg befindliche, Landespflegeheim der KAGes, entschieden, einen neuen Wasserhochbehälter auf dem leicht erhöhten Plateau östlich des Schlosses zu errichten. Als die Baggerarbeiten starteten, stieß man bereits kurz darauf auf mächtige Steinmauern, die sich schnell als Teil der Altburgstelle erwiesen. Noch im selben Jahr konnte bereits eine kurze, aber entscheidende archäologische Notgrabung durchgeführt werden. Bei dieser ersten nur wenige Tage dauernden Notgrabung kamen die bis zu vier Meter dicken Wehrmauern eines Rundturms zu Tage. In den folgenden Jahren wurden von den Archäologinnen und Archäologen in mühevoller Arbeit mit Schaufel und Kelle zahlreiche Grabungsschnitte angelegt. Dabei wurden von Jahr zu Jahr Tonnen von Erde händisch entfernt und es zeigte sich auch immer deutlicher, dass sich hier nicht nur ursprünglich eine mittelalterliche Burg befand, sondern auch, dass die Geschichte von Schwanberg noch deutlich weiter in die Vergangenheit zurückverfolgt werden kann. Im Auftrag der Marktgemeinde und des „Komitees Altburg Schwanberg“ finden mittlerweile Forschungsgrabungen statt, deren Ziel es ist, den Ausbau der Burg sowie deren Vorgängeranlagen genauer zu erforschen.
Jene Bauten, die auch heute wieder teilweise für den Besucher erkennbar sind, stammen im Wesentlichen aus dem Spätmittelalter. Im Nordwesten auf halber Höhe des Plateaus findet sich ein massives und imposantes Rondell. Dieser Rundturm – es handelt sich um einen sogenannten Schalenturm – und die daran anschließende massive Befestigungsmauer dürften, wie Beispiele aus anderen Burgen belegen, aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen. Die Mauern und der Turm scheinen zeitgleich errichtet worden zu sein, wobei der örtliche Gneis genutzt wurde. Da der Turm nicht mehr in seiner vollständigen Höhe erhalten ist, können Bauelemente wie etwa Schießscharten nur mehr angenommen werden. Dieser Bau belegt die letzte Bauphase eines Wehrbaus, der wohl über mehrere Jahrhunderte hinweg an ein und derselben Stelle immer wieder umgebaut und vergrößert wurde.
Die rechteckige Ringmauer, die einst das eigentliche Plateau umschloss, konnte an mehreren Stellen im Fundamentbereich sowie partiell im aufgehenden Mauerwerk nachgewiesen werden. Bei den heute sichtbaren Mauern handelt es sich um eine Rekonstruktion dieser Anlage, die wohl gegen Ende des Hochmittelalters und zu Beginn des Spätmittelalters errichtet wurde. Für den Bau wurden große Flächen des Plateaus aufgeschüttet, andere vermutlich auch eingeebnet, wodurch die bestehenden Reste früherer Bauphasen größtenteils zerstört wurden. Die massive Mauer besitzt an allen Stellen eine Breite von etwa eineinhalb Metern und weist eine leicht nach Osten hin verzogene aber annähernd rechteckige Form auf – nur die Nord- und Südmauer scheinen nach Osten hin leicht schräg versetzt worden zu sein um sich so vermutlich ideal an die natürlichen Begebenheiten des Geländes anzupassen. Die Mauer umfasste im Inneren eine Fläche von etwas mehr als 1150 m2. Der Zugang zur Burg lag mit großer Wahrscheinlichkeit im Osten, knapp neben dem Bereich, auf dem auch heute ein neu errichteter Weg hinauf führt.
An die Befestigungsmauer waren im Inneren mehrere Gebäude angebaut. In der Südostecke befand sich ein größeres Gebäude, das eventuell als (Wohn-)Turm der Burg angesprochen werden kann. Ebenfalls entlang der Ostmauer an das erste Gebäude anschließend lag ein weiterer Bau, dessen Außenmauer eine Stärke von etwas mehr als einem Meter aufwies. Das Gebäude hatte eine Länge von etwa 17 m und eine Breite von etwa 9 m. Auch hier konnten bisher lediglich Teile des Fundaments freigelegt werden. Wiederum mit großer Vorsicht kann dieses Gebäude als Palas gedeutet werden. Ein drittes Gebäude, befand sich in der Nordwestecke der Ringmauer. Dort wurden Fundamente freigelegt, die eine Breite von etwa 2,1 m aufwiesen, die lediglich aus Bruchsteinen und ohne Mörtel errichtet waren. Die beiden 8,5 m langen Mauerfundamente waren an die Ringmauer angebaut, woraus sich ein annähernd quadratischer Grundriss ergibt. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich dabei um einen hölzernen Turm handelte, der steinernes Fundament besaß. Darauf weisen auch die verhältnismäßig zahlreichen Eisennägel, die bei der Freilegung des Fundamentes entdeckt wurden, hin.
Weitere wichtige Elemente einer mittelalterlichen Burg waren Brunnen und Zisternen. Im Falle der Schwanberger Anlage konnte beides archäologisch ergraben werden. Im nördlichen Bereich des Hofes befand sich ein kleiner Brunnen mit einem Durchmesser von etwa einem Meter. Zudem wurden die Reste einer Zisterne in der Südwestecke des Areals entdeckt. Der runde Bau, der sich großteils unter der Oberfläche befand, war im Inneren mit Lehm ausgekleidet. Er wies an der breitesten Stelle einen Durchmesser von 5,8 m auf, verengte sich aber nach oben hin, wo sich eine brunnenartige Entnahmestelle befunden haben muss.
Neben den archäologischen Überresten liegen mehrere literarische Quellen vor, die für die Rekonstruktion der Burg herangezogen werden können. So stellte es sich erst im Zuge der Ausgrabungen heraus, dass Archivalien im österreichischen Staatsarchiv aus dem Jahr 1525 auf die Fundstelle bezogen werden können. Es handelt sich dabei um Schreiben der niederösterreichischen Hofkammer an Ferdinand I., Erzherzog von Österreich, in dessen Eigentum die Burg gelangt war. Zuvor hatten die Spangsteiner, die die Anlage bewohnten, über Schäden an der Burg, Mauern und Gebäude geklagt. Eine daraufhin entsandte Kommission (der Vizedom Wolfgang Graswein sowie zwei Baumeister, Marquart Zehentperger und Hans Hofenawer) trat für die Abtragung des baufällig gewordenen Turmes ein; eine Ringmauern und zwei Halbtürme seien vorhanden, es könne eventuell ein Fluchtort für die Bevölkerung geschaffen werden, was aber mit beträchtlichen Kosten verbunden sein. Bei dem als „alt purgkhstall, daran ein anfang aines paus zwayer turm …“ beschriebenen Bauwerk wird es sich mit Sicherheit um die nun untersuchte Burg auf dem „Tanzboden“ handeln. Eine Vorburg, oder zumindest ein einzelner Turm, wird sich auch an dem 200 m nordöstlich und 25 m tiefer gelegenen Ausläufer des Josefibergs befunden haben, wo später die Filialkirche zum Heiligen Joseph erbaut wurde. Im späteren 16. Jahrhundert wurde die Burg offenkundig vollständig geschleift und deren Baumaterial für das barocke Schloss, dessen Fertigstellung in das Jahr 1581 datiert ist, verwendet.
Die archäologischen Untersuchungen zeigten aber, dass bereits lange vor der Errichtung der ersten steinernen Burg das Plateau intensiv genutzt wurde. Einzelfunde aus der späten Steinzeit (Tüllenlöffel, Keramik mit Furchenstichdekor) sowie aus der Urnenfelderzeit belegen eine erste Phase. Latènezeitliche Keramik sowie römerzeitliche Funde (darunter Terra Sigillata, Münzen, eine Bronzefibel) wurden vor allem an der Nordkante des Areals aufgefunden. Wichtig sind auch die frühmittelalterlichen Funde und Befunde, die im Nordosten des Plateaus nachgewiesen wurden. Zahlreiche Gruben, Pfostenlöcher und auch Feuerstellen belegen eine Besiedlung des Berges in dieser Periode, die aufgrund der Funde und naturwissenschaftlicher Untersuchungen in das 8. und 9. Jh. datiert werden kann. Die Frage, wann die betreffenden Bauten aufgegeben wurden, ist derzeit noch Gegenstand von Untersuchungen. Bei den Ausgrabungen konnten jedoch in beinahe allen Grabungsflächen Brandschichten festgestellt werden, die sich über das gesamte Plateau zu erstrecken scheinen. In jenen Bereichen, wo auch die frühmittelalterlichen Befunde freigelegt werden konnten, liegt die Brandschicht direkt über den frühmittelalterlichen Strukturen, wodurch diese teilweise Anzeichen starker Hitzeeinwirkung aufwiesen. Für diesen Brand gibt es derzeit mehrere Interpretationsvorschläge – dass es sich um einen plötzlichen Brand aufgrund eines Feuers aus Unachtsamkeit oder gar um einen Angriff, bei dem die Siedlungsstelle zerstört wurde, handelt, ist derzeit wohl die unwahrscheinlichste. Archäobotanische Untersuchungen von Erdproben, die von der Nordseite des Plateaus entnommen wurden, weisen vielmehr darauf hin, dass die Siedlung bereits vor diesem Brand seit einiger Zeit aufgegeben worden war.
Neben den hier nur knapp skizzierten materiellen Resten, die bei Ausgrabungen ans Tageslicht kamen, befinden sich im Bereich rund um den Tanzboden noch unzählige Geländedenkmäler, die noch zu untersuchen sind. Es handelt sich um Terrassen, die mit Siedlungstätigkeit in Verbindung stehen können, um Wallanlagen mutmaßlich prähistorischer Zeitstellung, sowie um Bereiche, bei denen es sich möglicherweise um eine Vorburg und somit um Reste der mittelalterlichen Befestigungen gehandelt hatte. Nähere Untersuchungen und Prospektionen sollen in den nächsten Jahren dazu beitragen, offene Fragen zur Zeitstellung und Funktion dieser Objekte zu klären. Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass die Fundstelle Schwanberg – Tanzplatz mit Einzelfunden aus dem Neolithikum, der Latènezeit und der römischen Kaiserzeit eine eindrucksvolle Ortskontinuität aufweist, die noch Gegenstand weiterer Untersuchungen werden sollte. Die Bearbeitung der frühmittelalterlichen Funde und Befunde und der Versuch der historischen Einordnung der entsprechenden Bauperiode ist von besonderer Bedeutung, womit sich eine wertvolle Gelegenheit ergibt, den Ausbau einer weststeirischen Burganlage von der Urgeschichte bis in die frühe Neuzeit zu erforschen.